Bewegung – Ursache und Wirkung allen Seins – findet ihre Manifestation mitunter auch in künstlerischen Erscheinungsformen, wie der raumgreifenden Figürlichkeit des Tanzes oder der zeitflüchtigen Klanglichkeit der Musik. Kaum eine Verbindung scheint naheliegender, aber Alte Musik, ein junges Instrument und Modernen Tanz in einem Programm zu vereinen bedeutet nichts weniger als drei eigenständige Disziplinen und drei kulturhistorische Epochen mit drei kreativen Dimensionen in Einklang bringen: Komposition, Interpretation und Improvisation.
Die Cello Suiten von J.S. Bach (BWV 1007-12) bilden hierbei die kompositorische Basis für die instrumentale Interpretation welche den musikalischen Rahmen umreißt, innerhalb dessen sich tänzerische Improvisationen entfalten können, deren nachhaltige Verankerung im deutschsprachigen Raum insbesondere der Tänzerin und Tanzpädagogin Gret Palucca (1902–1993) zu verdanken ist.
Ihre 1925 in Dresden gegründete Schule sah sich vor allem dem Ideal der geistig- künstlerischen Entwicklung ihrer Absolventen verpflichtet und fokussierte neben der Ausbildung in klassischem Ballett auch jene in Modernem Tanz und Improvisation.
Das Programm spannt den weiten Bogen von den frühen Blütezeiten instrumentaler Musik über die subtile, doch kraftvolle Erotik eines junges Instruments bis hin zur agilen Ästhetik des zeitgenössischen Tanzes, dargeboten von den Absolventinnen der Palucca Hochschule für Tanz Dresden Undine Werchau und Johanna Kecke, in meisterlichem Umgang mit allen Facetten des tänzerischen Ausdrucksrepertoires und musikalisch interpretiert von Frank Liebscher auf dem Bariton Saxophon, voll expressiver Vitalität und klangbildlichem Nuan- cenreichtum, der sich an den Möglichkeiten des Instrumentes orientiert, nicht an seinen Grenzen:
Palucca meets Bach!
Motion – reason and effect of all being – also meets its manifestation in artistic forms, as the expansive figuration of dance or the time-volatile sonority of music.
There is hardly a connection that seems to be more more obvious, but unifying ancient music, a young instrument and modern dance into one program means nothing less than bringing three independent disciplines and three cultural historical epochs into harmony with three creative dimensions: composition, interpretation and improvisation.
The Cello Suites by J.S. Bach (BWV 1007-12) form the compositional basis for the instrumental interpretation which outlines the musical framework within which dance improvisations can unfold, and whose lasting anchoring in German-speaking countries is due in particular to the dancer and dance teacher Gret Palucca (1902-1993).
The program ranges from the early heyday of instrumental music to the subtle yet powerful eroticism of a young instrument through to the agile aesthetics of contemporary dance, presented by the graduates of the Palucca University of Dance Dresden Undine Werchau and Johanna Kecke, in mastering all facets of the expressive repertoire of modern dance and musically interpreted by Frank Liebscher on the baritone saxophone, full of expressive vitality and tonal richness of nuances, which align to the possibilities of the instrument, not to its limits:
Palucca meets Bach!